Pfefferkörner

Wer keine Zähne hat, beisst nicht.
Ein Wahlkampf ohne Biss, ist ein Wahlkampf mit Parteiprogrammen, also keiner.

Leserbriefe, die nur nachsagen, was andere schon gesagt haben, beissen nicht.
Antworten auf Leserbriefe werden oft die Zähne herausgebissen. Es ist leichter auf das Schienbein des Schreibers zu hauen.

Wer von Raubtierkapitalismus spricht, müsste das Raubtier benennen.
Sind Xi Jinping und Wladimir Putin nicht etwa Raubtierkapitalisten im Wolfspelz?

Die einen schauen vom Gipfel auf die Berge, manche andere haben sie im Handy.
Die einen kosten den Wein, die anderen trinken den Wein.
Die einen stehen im Wind, die anderen sehen im Fernsehen wie er heult.

Wer nicht spielt, hat bald ausgespielt, war ein Lebensmotto. Nun lese ich: «Wer alles verrechnet – verrechnet sich am Ende selbst». (Roland Reuss. Ende der Hypnose)

«Mit dem Objekt verschwindet auch das Subjekt», (Reuss). Wie treffend! Im Netz findet man Informationen, aber sie sind keine Objekte. In ihrer Flut geht das Subjekt unter.

Wenn ich mich vom Buch entferne, lande ich im Netz, und wo bin ich dann?

Der Relativist sagt: Alles ist relativ, nur ich nicht.

Putin ist wie Dorian Gray, der sich porträtieren liess. Das Porträt stellte Gray in den Kasten. Er blieb jung, aber alle schlechten Taten wurden ins Gesicht eingeschrieben. Als es Gray beschaute, erschrak er ob der Hässlichkeit seines Porträts. In welches Gesicht schaut Putin?

Weil ich bin, ist es schwierig zu erklären, alles sei relativ.

Lukas Reimann fordert mit einer Motion, dass im Bundesparlament «Schwyzerdütsch» gesprochen werden darf. Es braucht Mut, sich lächerlich zu machen.

Loben die Eltern die Kinder für jede Kleinigkeit, werden sie Könige und Königinnen. Sie sitzen auf dem Thron des Lebens und schon bald regieren sie über die Eltern.

Gerne antworte ich auf die Frage «Was muss sich ändern?» wie Bundeskanzler Walter Thurnherr in einem Interview der NZZ geschrieben hat: «Einmal fragen statt beständig fordern und etwas vorschlagen statt alles abschlagen». Meine Frage: Wer könnte in Bern mit dieser Antwort sich betroffen fühlen? 03.05.2023

Nimmt die Mutter die Frau des Sohnes nicht an, verliert sie den Sohn. Nimmt der Vater den Mann der Tochter nicht an, verliert er beide.

Wir wissen, dass der Mensch vom Affen abstammt. So ist ein Teil von ihm genetisch dem Tier verwandt. Diese Tatsache würde ihn dazu disponieren, sich in die Tiere einzufühlen. Was bei der Massentierhaltung und der Zerstörung der tierischen Lebensräume und a.m. nicht geschieht.

Es gibt einen Sinn des Lebens und einen Sinn im Leben. Der Sinn des Lebens besteht m. E. darin, dass alles Lebendige sich fortzeugend überleben will. Der Sinn im Leben, muss der geistbegabte Mensch selber finden.

Man muss gelegentlich im Erker den Narren pflegen, wenn man an der Welt nicht verzweifeln will.

Vor Jahren hatte ich eine Kolumne mit dem Titel: «Die Kuh haut ab», gelesen. Warum nicht wieder einmal über mich selber lächeln und das eigene Ich als Kuh betrachten.

Wer schreibt, gerät immer auf einen Weg, den er nicht geplant hat. Das beweist, dass er nicht genau weiss, wer er ist.

Da heute das Ich im Zentrum steht, vergisst man gern zu fragen, wer man selbst ist.