Im Zeichen der Fische

Das vorliegende kleine Buch enthält zwei historisch-politische Erzählungen. Die erste, grössere behandelt den Streit um das Fischereirecht des Kantons Aargau in der Reuss. Einer spannenden und zum Teil an einen Schwank erinnernden Streitigkeit setzte das Bundesgericht im Jahre 1971 ein Ende und entschied abschliessend über den Besitz der Fischenz. Damit war das letzte kleine Gefecht des Kulturkampfes, der mit der Säkularisation der Klöster im Kanton Aargau 1841 einen Höhepunkt erreicht hatte, geschlagen. Es war allerdings ein turbulentes Rückzugsgefecht der Zuger Regierung, die mehr aus ideologischen als aus juristischen Gründen glaubte, das Fischereirecht anlässlich der Grundbuchbereinigung doch noch an sich ziehen zu können. Sie glaubte, die Fischenz gehöre dem Kloster Muri-Gries bei Bozen als Rechtsnachfolgerin des aufgehobenen Freiämter Klosters. Zu diesem Zwecke reiste sie in corpore ins Südtirol und überbrachte dem Abt einen namhaften Geldbetrag für etwas, das er gar nicht besass. Der Verfasser, der sich an die historischen Fakten und Gutachten als Rahmen hält, malt ein buntes Porträt der damals amtierenden Regierung. Ihm ist das Kunststück gelungen, Geschichte lebendig zu machen, Dichtung und Wahrheit zu verknüpfen und zu zeigen, wie es im innersten Kreis von Regierungen zu und her gehen kann. In träfen Strichen werden bekannte und zum Teil verstorbene Politikerpersönlichkeiten gezeichnet. Er schildert Episoden, Schlaumeiereien, Tricks, Anekdoten, aber auch ernsthafte Verhandlungen und fröhliche Tischreden, wie sie sich nach Abschluss eines Prozesses, wo die Verlierer das Gesicht wahren und die Gewinner nicht triumphieren wollen, ereignen. Wie die Streitparteien um die Gunst des Abtes von Muri-Gries buhlten, ist ergötzlich und heiter.
Die zweite, kleinere Erzählung bringt zwei Landammänner aus verschiedenen Jahrhunderten zu einem Gespräch unter der prächtigen Linde beim Kloster Gubel zusammen. Sie machen sich Gedanken über den Kanton Zug. Hier wird ein grosser Bogen aus der Zeit des Sonderbunds bis in die Neuzeit geschlagen.

 

Im Zeichen der Fische: Seiten 5 – 106
Zwei Zuger Landamänner im Gespräch: Seiten 107 – 116
Gestaltung und Illustrationen Walter F. Haettenschweiler Zug
Druck und Verlag Kalt‑Zehnder‑Druck Zug
1. Auflage 1999, ISBN: 3‑85761‑270‑3